© 2016 Heiko & Jana Mai
Projekt Lampenfuß…
Nach der Montage von Backenfutter und Bohrfutter
wird das Werkstück erneut eingespannt. Nun erfolgt
das Herstellen von Bohrungen für Elektrokabel und
Fassung mittels Forstner-
Bohrer bei geringer
Drehzahl. Das Bohren der
Kabeldurchführung in die
untere Kehle senkrecht zur
Drehachse erfolgt natürlich
bei ausgeschalteter
Maschine.
An dieser Stelle soll der Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte anhand eines Beispieles demonstriert werden. Der
Lampensockel der Nachttischlampe meiner Tochter aus Porzellan ging eines Tages zu Bruch. Nach kurzer Überlegung
kam ich zu dem Entschluß, diesen aus Holz zu fertigen. Als Material fiel die Wahl auf eine Kombination aus Ahorn und
Rüster, um einen entsprechenden Kontrast zu erzielen. Dazu wurden zunächst handelsübliche Kanteln der Abmessung
80 x 80 x 300 mm plangehobelt. Wichtig ist hierbei ein absolut rechter Winkel, damit beim Fügen sämtliche zu
verleimende Flächen plan aufliegen.
Die beiden Kanteln
wurden anschließend
mittig getrennt und
verleimt. Das Verleimen erfordert
ein wenig Geduld, da beim
Ansetzen der Zwingen gerne mal
ein Teil verrutscht....
Die Bandsäge leistet
hier, nachdem der
Leim ausgehärtet ist
und die Zwingen demontiert
wurden, gute Dienste.
Auf die begradigte
Stirnfläche habe ich die
120er Planscheibe
mittels 4 Schrauben mittig
fixiert.
Um den
Drechselbeginn zu
erleichtern, habe ich
die Kanten des Klotzes zuvor
abgesägt.
Nun habe ich das
Werkstück mit der
Planscheibe auf den
Spindelstock geschraubt.
Die Unterstützung durch die
mitlaufende Körner-spitze auf
dem Reitstock bietet
zusätzlichen Halt.
Jetzt wird das
Werkstück
gleichmäßig rund
gedrechselt. Mangels
Schruppröhre habe ich eine
19 mm breite Formröhre für
Langholz verwendet.
Scharfes Werkzeug ist
nicht nur sicherer in der
Anwendung, sondern
erleichtert auch die Arbeit
ungemein. Man sieht es an den
Spänen.
Mit dem breiten
Drehmeißel wird eine für
den jetzigen Zeitpunkt
ausreichende Oberflächengüte
erzielt.
Mit dem Bleistift habe
ich die Maße auf das
Werkstück übertragen
und die grobe Form bis zum
geforderten Durchmesser
ausgearbeitet.
Anschließend wurde das
Werkstück entnommen und die
Planscheibe demontiert.
Die Vierzack-Mitnehmerspitze wurde in den
Spindelstock eingesetzt und das Werkstück
eingespannt. Anschließend wurde die endgültige Form
mit Drehmeißel und Formröhre ausgebildet. Spindelstockseitig
wurde das Holz für die Aufnahme eines
schwalbenschwanzförmigen Backenfutters vorbereitet.
Nun wird manuell geschliffen. Ich verwende gern
Schleifleinen der Fa. Kovax. Damit erziele ich einen
gleichmäßigen Abtrag, es schmiegt sich sehr gut an die
Formen an und hat eine hohe Lebensdauer. Hier habe ich alle
Körnungen von 120 bis 320 benutzt.
Zur Oberflächen-
behandlung habe ich
hier Danish Oil
verwendet. Es empfiehlt
sich, das Bankbett vor der
Behandlung abzudecken.
Jetzt kommt der Kontrast
der beiden verschiedenen
Holzarten voll zur Geltung.
Und nun zum Schluß nur
noch zusammenbauen
und Funktion prüfen...